Warum der US-Staat Georgia für Deutschland ein starker Partner ist
Boehringer Ingelheim, Hapag-Lloyd, Mercedes, Porsche – die Liste deutscher Unternehmen, die Niederlassungen im US-Bundesstaat Georgia betreiben, ist lang. Und damit ist die Bundesrepublik übrigens in guter Gesellschaft: 90 Prozent der Fortune 500-Unternehmen sind mittlerweile mit ihrer Zentrale oder Zweigniederlassung in dem charmanten Südstaat vertreten.
Der Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport ist der betriebreichste Flughafen der Welt.
Neben einem attraktiven Steuerklima und der sehr guten Vernetzung mit lokalen Universitäten und Colleges gilt vor allem die logistische Infrastruktur für viele deutsche Unternehmen als wertvoller Standort-Faktor. Mit dem Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport verfügt die Metropole Atlanta, die zugleich Hauptstadt des Bundesstaates ist, über den betriebreichsten Flughafen der Welt.
Perfekte Logistik
Tägliche Flüge bringen Reisende von hier aus direkt nach Frankfurt, München, Stuttgart und Düsseldorf. Auch die Georgia Ports Authority (GPA) unterhält mit seinen Küstenstädten Savannah und Brunswick seit langem intensive Beziehungen zu Deutschland. Vom internationalen Frachthafen in Savannah im Südosten des Bundesstaates aus existieren sieben regelmäßige Verbindungen nach Bremerhaven und eine in die Hansestadt Hamburg. Von Brunswick geht es per Wasser monatlich ins niedersächsische Emden.
Das schlägt vor allem im Bereich Import und Export zu Buche: So exportierte Georgia 2017 nach Deutschland ein Gesamtvolumen von 1,86 Milliarden US-Dollar – gegenüber dem Vorjahr entsprach dies einer Steigerung von 17 Prozent. Damit ist Deutschland derzeit für Georgia der viertgrößte Exportmarkt.
Insbesondere bei der Ausfuhr von optischen Fasern, Papier und Pappe sowie dem Gestein Kaolin gilt der „Peach State“ USA-weit als führend. Umgekehrt liegt die Bundesrepublik als Importstaat für Georgia an zweiter Stelle. Zu den Top-Importen aus Deutschland gehören neben Kraftfahrzeugen und Fahrzeugteilen vor allem Motorflugzeuge, Turbojets und Zubehör sowie Medikamente.
Sportwagen-Legende Porsche setzt auf Georgia
Eine deutsche Traditionsmarke, die seit über 20 Jahren ihre Nordamerika-Zentrale in Georgia betreibt, ist Porsche. Dabei war es neben einem umfassenden Netzwerk der Infrastrukturen für Luft-, See-, Schienen- und Autobahnlogistik vor allem das erfolgreiche Quick Start-Personalentwicklungsprogramm des Bundesstaates, das die Sportwagen-Legende überzeugte. Das Programm, das auf der engen Kooperation mit lokalen Universitäten und Colleges fußt, wurde vom Magazin Area Developmentwiederholt als Top-Programm in den USA ausgezeichnet.
Zur Standort-Entscheidung für Georgia erklärt Bernhard Maier, Executive Board of Management, Porsche Cars North America, Inc.: „Zum einen war es die großartige Unterstützung, die wir vom Staat Georgia und der Stadt Atlanta erhalten haben. Gleichermaßen bin ich überzeugt, dass wir uns hier auf eine sehr erfahrene Belegschaft verlassen können."
Seit über 20 Jahren ist die deutsche Sportwagen-Manufaktur in Georgia ansässig.
Warum die Deutschen kommen – und bleiben
Doch was fasziniert die Belegschaft an Georgia – und sorgt langfristig dafür, die Attraktivität des Standortes für die Unternehmen zu sichern? Die Lebensqualität im knapp elf Millionen Einwohner zählenden Pfirsichstaat, der von Gouverneur Brian Porter Kemp regiert wird, wird von den Bewohnern insgesamt als sehr hoch eingeschätzt.
Dafür spricht zum einen das angenehme Klima, zum anderen aber auch die kulturelle Vielfalt und Abwechslung – Georgia ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Melting Pot“ der Kulturen.
Über eine Million ausländische Bewohner leben im „Peach State“, in den sie zahlreiche kulturelle Einflüsse einbringen. Deutschland ist auch hier stark vertreten, so ist zum Beispiel der Freistaat Bayern eine offizielle Partnerregion des Bundesstaates. Nürnberg und Atlanta bilden zudem eine Städtepartnerschaft.
Seit 2016 veranstaltet die Metropole Atlanta jährlich einen Christkindlmarkt, der an das Nürnberger Vorbild angelehnt ist und echte deutsche Speisen und Waren anbietet. Und mit dem 500-Seelendorf Helen in den Northeast Georgia Mountains gibt es gar ein bayerisches Städtchen in Georgia. Eine zünftige Oktoberfest-Tradition und das Charlemagne‘s Kingdom, eine Miniatur Deutschlands von der Nordsee bis zu den Alpen, natürlich inklusive.
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