thyssenkrupp Elevator über seinen neuen Testturm im Herzen von Atlanta

thyssenkrupp Elevator baut die Präsenz in den USA aus – unter anderem mit einem neuen Testturm. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme zweier Aufzugstesttürme im baden-württembergischen Rottweil und Zhongshan (China) hat das Unternehmen kürzlich mit dem Bau seines brandneuen „Innovation and Qualification Center" (IQC) in Atlanta begonnen. Schon im Jahr 2021 wird der schnell wachsende US-Bundesstaat Georgia damit den höchsten Aufzugstestturm der Vereinigten Staaten beherbergen.

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Wir haben mit Steve Wedge, Interim Chief Executive Officer und Chief Financial Officer von thyssenkrupp Elevator North America, gesprochen. Dabei ging es vor allem um hochmoderne Technologien, ein perfektes Kompetenznetzwerk sowie die Frage, warum der besondere Standort des Turms im Herzen von Atlanta der Marke in den USA besonders zu Gute kommt.

Mr. Wedge, die Wurzeln von thyssenkrupp Elevator reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Heute gehört thyssenkrupp Elevator zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich urbaner Mobilität. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund für diesen langfristigen Erfolg?

Steve Wedge: Sicherlich ist es ein Mix aus unseren Schlüsselqualifikationen und -strategien, der uns in diese Position gebracht hat: thyssenkrupp Elevator agiert seit vielen Jahren im Aufzugsgeschäft. Unser wichtigstes Kapital sind unsere Mitarbeiter. Wir sind gesegnet, in einer Branche tätig zu sein, die viele langjährige Mitarbeiter hat – einige arbeiten bereits in der zweiten oder dritten Generation für uns. Gemeinsam konzentrieren wir uns auf die Bedürfnisse unserer Kunden und arbeiten hart daran, unsere Technologien und Prozesse kontinuierlich zu verbessern, um unsere Produkte auf den Markt zu bringen. Und wir investieren in die Zukunft: in neue Technologien und in Forschung und Entwicklung. Ein deutliches Zeichen dafür ist der kürzlich erfolgte Baubeginn unseres Innovation & Qualification Centers in Atlanta, Georgia.

Das IQC neben The Battery Atlanta – Heimat des berühmten Major League Baseball-Teams „Atlanta Braves“ – wird der höchste Aufzugstestturm der Vereinigten Staaten sein. Aus strategischer Sicht:  Was hat Sie dazu bewogen, Atlanta als Standort für dieses Projekt zu wählen?

Steve Wedge: Die Standortwahl war ein sehr langer, aber sehr lohnender Prozess. Zunächst einmal haben wir uns an vielen verschiedenen Orten in den gesamten USA umgesehen. Wir haben unsere Suche jedoch schnell auf den Südosten eingegrenzt. Viele Unternehmen haben sich dafür entschieden, ihre Testturmanlagen in ländlichen Gebieten zu installieren. Wir bauen in Atlanta ein einzigartiges Objekt in bester Lage.

Für uns war es sehr wichtig, guten Zugang zu Talenten im Ingenieurwesen zu haben, besonders im Bereich Forschung und Entwicklung. Hier ist Atlanta sehr stark. Die Stadt hat viele Top-Universitäten und Schulen mit einem exzellenten Netzwerk. Darüber hinaus hat uns die sehr gute logistische Anbindung mit dem Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport überzeugt. Die Erreichbarkeit für unsere Mitarbeiter aus dem ganzen Land ist entscheidend für ein Projekt, das ein sehr großes Unternehmen zusammenführt.

Unser neuer Standort in der Nähe von The Battery Atlanta, der Heimat der Atlanta Braves, passte perfekt – und der Standort ist wirklich einzigartig. Viele Menschen fahren hier vorbei und sehen den Turm vom Auto aus – schon ein bemerkenswerter Anblick, der letzten Endes auch unsere Markenbekanntheit stärken wird.

Georgia ist sehr stolz auf seine Südstaaten-Gastfreundschaft. Wie war es für Sie, im Rahmen der Standortentwicklung mit dem hiesigen Team zusammenzuarbeiten?

Steve Wedge: Es war eine äußerst positive Erfahrung, mit Georgias regionalem Entwicklungsteam zu kooperieren – auf allen Ebenen. Wir sind hier auf ein sehr geschäftsfreundliches Umfeld und große Unterstützung getroffen. Alle haben fleißig daran gearbeitet, unsere Pläne rasch und effizient in die Tat umzusetzen. Man kann sich vorstellen, dass ein Projekt wie der Turm einige Herausforderungen mit sich bringt: Als höchstes Gebäude im Cobb County (Bezirk von Atlanta, Anm. der Redaktion) wird es die Skyline definitiv verändern. Daher mussten Höhenbeschränkungen berücksichtigt und bewertet werden. Von Anfang an war das Entwicklungsteam von Georgia sehr lösungsorientiert. Wir wussten das sehr zu schätzen.

Der Standort des Turms am Tech Square in der Nähe der Georgia Tech, einer führenden Forschungsuniversität, ist kein Zufall. Im Gegenteil – dem Baubeginn ging eine langjährige Partnerschaft voraus. Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Vorteile in puncto Zugang zu Technologien und Fachwissen?

Steve Wedge: Wir haben einen separaten Standort am Tech Square, wo wir seit einigen Jahren eng mit der Universität zusammenarbeiten. Diese Präsenz werden wir weiterhin halten und ausbauen. Erst vor kurzem haben wir uns mit dem Management der Universität getroffen, um die vielen neuen Möglichkeiten zu diskutieren, wie man auf die kommenden Trends in Technologie und Innovation zugreifen und sie nutzen kann.

Unsere enge Zusammenarbeit mit der Georgia Tech hilft uns, in genau jene Innovationen und neue Technologien zu investieren, die für die Branche maßgeblich sind – oder noch werden. Hier passiert sehr viel in sehr kurzer Zeit. Ich glaube fest daran, dass eine aktive Rolle bei Innovationsthemen künftig mehr denn je zur Existenzfrage für Unternehmen wird. IoT-, Konnektivitäts- und Cloud-Lösungen verändern die Dynamiken des Marktes. Und sie werden auch für unser Geschäftsmodell weiterhin wegweisend sein.

Sie planen auch, den Turm zum Bestandteil Ihres nordamerikanischen Hauptsitzes zu machen. Die ersten Mitarbeiter haben sich bereits in der neuen Geschäftszentrale im nahegelegenen Pennant Park niedergelassen. Zudem haben die Bauarbeiten für den Unternehmenshauptsitz (Corporate Headquarters CHQ) in unmittelbarer Nähe des IQC begonnen. Was denken Sie darüber?

Steve Wedge: Der neue, dreiteilige Gebäudekomplex ist ein großer Schritt für uns, der das gesamte Unternehmen buchstäblich zusammenführt. Beachten Sie, dass es sich bei thyssenkrupp um ein Traditionsunternehmen mit Standorten im ganzen Land handelt. Alle unsere neuen Einrichtungen in Atlanta werden untereinander binnen 15 Minuten zu Fuß erreichbar sein. Im vergangenen Monat haben wir bereits unser neues Shared Services Center mit rund 350 Mitarbeitern eröffnet. Den Umzug in unsere Unternehmenszentrale mit rund 650 Mitarbeitern planen wir direkt neben dem Turm.

Wir wollen, dass thyssenkrupp Elevator ein beliebter Arbeitgeber ist und bleibt – an einem Ort, an dem unsere Mitarbeiter auch leben möchten. Atlanta bietet eine perfekte Logistik sowie attraktive Möglichkeiten zur Erholung und eine gute Work-Life-Balance. Dabei hat das neue Projekt auch eine integrative Seite. In allen Abteilungen arbeiten die unterschiedlichsten Menschen aus vielen Bereichen des Unternehmens zusammen, um dieses große Projekt voranzubringen.

Wenn Sie nicht arbeiten – wie verbringen Sie in Atlanta gern Ihre Freizeit?

Steve Wedge: Meine beiden kleinen Söhne halten mich gut auf Trab. Ich spiele sehr gern Golf, auch wenn ich nicht besonders gut darin bin (lacht). Aber es gibt einige schöne Golfplätze. Auch Lesen und Motorradfahren gehören zu meinen Leidenschaften. Insgesamt genieße ich es sehr, im Freien zu sein, sodass natürlich die Berge im Norden Georgias sowie einige tolle Angelreservoirs für mich wirklich attraktiv sind. Und wenn man von der Natur erstmal genug hat, gibt es in der pulsierenden Metropole Atlanta viele herrliche Möglichkeiten für Theaterbesuche und verschiedenste Unterhaltungsoptionen. Eine wahrhaft lebenswerte Stadt!

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Steve Wedge
Steven (Steve) Wedge wurde 2013 zum CFO von thyssenkrupp Elevator Americas ernannt